Ein paar Worte über die Buchschnittveredelung

Die Schnittverzierungen kennt man bereits seit Jahrhunderten. Wer von uns hatte nicht schon mal ein Buch in den Händen, dessen Buchschnitt bunt oder vergoldet war. Die erwähnte Gold- bzw. Silberschnittverzierung gehörte zu den edelsten Veredelungsverfahren, beliebt war auch das Färben mit Bleimennige, dessen Ergebnis orangefarbene Schnittkanten waren.
Verziert hat man alle drei Buchkanten, doch am häufigsten galt die Veredelung dem Kopfschnitt. Die Verzierung hatte ein praktisches Ziel: die aufgetragene Farbe, oft vermischt mit Wachs oder Schellack, schützte den Buchblock wirksam gegen Verschmutzungen, insbesondere vor Staub.
An dieser Stelle möchten wir auch kurz den sog. Marmorschnitt erwähnen – nach diesem Prinzip wurde auch das Marmorpapier, das früher gerne für Überzüge und Vorsätze eingesetzt wurde, hergestellt. Die Schnittkante wurde in eine Schleimlösung eingetaucht, auf deren Oberfläche entsprechende Farben aufgetragen und in verschiedene Richtungen gezogen wurden, was außergewöhnliche und originelle Schlierenmuster ergab.

Heute sind die alten Verfahren wieder groß im Kommen. Zwar wird heute keine giftige Bleimennige verwendet oder zeit- und arbeitsaufwendige Verzierungsverfahren eingesetzt, die Ergebnisse sind aber genauso atemberaubend wie früher.

Sehr beliebt ist die drei- bzw. einseitige Buchschnittverzierung mit beliebigen Farben. Statt Farben kann man dabei auch metallisierte Folien benutzen. Zuerst werden die Buchkanten geschliffen, anschließend wird die Folie im Heißprägeverfahren aufgetragen. Auf diese Weise erzielt man eine Goldschnitt- bzw. Silberschnittverzierung, wie es einst in alten Drucken üblich war. Der Farbschnitt bzw. die Goldschnittverzierung diente aber nicht nur der Ästhetik, sondern – so wie es früher der Fall war – dem Schutz des Buchblocks vor Staub. Heute macht sich der Gold- bzw. Silberschnitt sehr gut bei allen möglichen Nachdrucken, Bildbänden, bei der Bibel, liturgischen Büchern oder eleganten Terminkalendern und Notizbüchern. Die Einfärbung des Buchblocks mit einer Farbe sorgt bei praktisch allen Publikationen für Eleganz und Feinheit. Stellen Sie sich bitte z.B. Den Scharlachroten Buchstaben mit einem dunkelroten Farbschnitt oder eine Buchserie, deren jedes Band einen Buchblock in einer anderen Farbe hat, vor. Sie müssen schon zugeben, dass das grandios aussehen kann?

Hierbei handelt es sich um die Hohe Kunst der Buchschnittverzierung ;-) Die Buchkanten (auch bei einem Buchblock mit abgerundeten Ecken) werden mit beliebigen grafischen Elementen – Bildern, Mustern, Ornamenten oder Textpassagen – versehen. Sie können direkt an den Inhalt der Publikation anknüpfen, indem sie ihn in Form von Illustrationen wiedergeben oder als ein zusätzliches dekoratives Detail fungieren. Beide Möglichkeiten sorgen für eine schönere Optik des Buches. Was den Entwurf angeht, ist man beim Motivschnitt durch nichts eingeschränkt (mit Ausnahme unserer Vorstellungsgabe ;-)). Möglich sind Kontrastübergänge und volle Aplas. Der Motivschnitt kann auch als Fortsetzung des Umschlags gestaltet werden.

Der Motivschnitt eignet sich nicht nur für einzelne Exemplare von einteiligen Publikationen, sondern auch als blickfangendes Merkmal von Buchserien oder aus mehreren Bänden bestehenden Büchern. Diese Methode eignet sich auch für künstlerische Notizbücher oder stilvolle Terminkalender.

Dank einem innovativen Inkjet-Drucksystem lohnt sich der Motivschnitt in unserer Druckerei bereits ab mehreren einzelnen Exemplaren. Sollten Sie an einem speziellen Motivschnitt für ausgewählte Kunden interessiert sein – voilà! – alles ist möglich!

Wenn Sie an dieser Art von Buchverzierung interessiert sind, kontaktieren Sie uns. Wir erstellen gerne einen Kostenvoranschlag und beraten bzw. unterstützen Sie bei der Entwurfsgestaltung.