Was ist das Softproof?
Meistens gehen wir davon aus, dass man nur noch auf das fertige Buch zu warten hat, sobald man die Druckdateien an die Druckerei geschickt hat. Dabei sieht die Sache ganz anders aus. Zuerst bekommt der Kunde per E-Mail einen Bericht und ein Softproof. Oft kommt dann die Frage auf: „Was ist denn eigentlich dieses Softproof?“. Hier schnell unsere Erklärung.
Was ist das Softproof?
Bei dem Softproof handelt es sich um nichts Anderes als um eine Datei, die fachtechnisch und auf Übereinstimmung mit dem Auftragsprofil geprüft worden ist. Der Kunde erhält dieses Softproof, nachdem er seine Dateien an die Druckerei geschickt hat. Anhand dieses sog. weichen Probedrucks entscheidet er nun, ob er die Dateien zur Veröffentlichung freigibt oder doch noch einer Korrektur unterzieht. Das Softproof besteht aus einem digitalen Probeabzug in PDF-Format mit Vermerken der Druckerei und einem Softwarebericht.
Was ist nach Erhalt eines Softproofs zu tun?
Vor allem sollte man sich sorgfältig mit Probeabzug und dem Bericht vertraut machen. Manche werden sich bestimmt fragen, warum man seine eigene Datei nochmal durchsehen muss, obwohl man sie bereits an die Druckerei geschickt hat. Nach 25-jähriger Praxis im Buchbindewesen wissen wir, dass manche Dateien einen langen und schwierigen Weg hinter sich haben, bevor sie in der Druckerei anlangen. Fehler kommen halt vor. Prüft man seine Dateien mehrmals, kann man sie vermeiden. Nehmen wir mal an, an die Druckerei wird die erste Version der Dateien geschickt. Diesen Fehler kann nur der Kunde selbst bemerken. Unsere Medientechnologen (obwohl sie einen bemerkenswerten Scharfsinn an den Tag legen) wissen nicht, was dem Kunden in Sachen Druckergebnis vorschwebt und welche nun die Endversion ist. Außerdem sollte der Kunde überprüfen, ob die Datei fachtechnisch seine Anforderungen erfüllt und ob alles so aussieht, wie er es sich vorgestellt hat. Im Softwarebericht finden sich Informationen darüber, ob die Datei technisch korrekt erstellt worden ist und mit dem Auftrag übereinstimmt. Der Kunde erhält Feedback über eventuelle Fehler, die korrigiert werden müssen.
Nehmen wir an, im Bericht ist festgehalten, dass die Linien im Entwurf zu fein sind. In diesem Fall entscheidet der Kunde, ob er sie dicker gestalten oder (aufgrund von Zeitmangel) die Datei ohne Korrektur freigeben will. Lässt man die im Bericht angeführten Bemerkungen außer Acht, kann es brenzlich werden. Stellt sich z.B. heraus, dass die im Buch gedruckten Linien nicht sichtbar sind, steht dem Kunden kein Recht zu, diesen Fehler zu reklamieren.
Im Idealfall beinhaltet das Softproof keine Fehler. Wir wissen aber leider zu gut, dass dies aus Sicht der Person, die Dateien erstellt, gar nicht so einfach ist. Auf unserer Webseite finden Sie eine Anleitung zu diesem Thema: Vorbereitung von Druckdaten. Dort angeführte Hinweise helfen Ihnen mit Sicherheit, diese schwierige Phase der Buchherstellung tapfer durchzustehen.
Was kann man mit dem Softproof nicht prüfen?
All das, was man mit dem Softproof prüfen kann, ist zwar wichtig, aber wichtiger ist all das, was man damit nicht prüfen kann und was der Kunde selbst kontrollieren muss.
Wir möchten ganz klar betonen, dass das Softproof die Druckdaten nur fachtechnisch und nicht inhaltlich prüft. Mit dem Softproof werden weder Tipp- noch Textfehler gefunden. An dieser Stelle sei noch gesagt, dass das Softproof, das Sie von uns erhalten, die Druckdaten speziell für den Bedarf von Digitaldruckereien fachtechnisch prüft. Es kommt manchmal vor, dass wir in unserem Softwarebericht nichts zu vermerken haben, andere Druckereien wieder in denselben Druckdaten Fehler aufweisen. Das bedeutet aber nicht, dass wir ungenau sind oder einen anderen Maßstab für Fehler anwenden. Anforderungen hängen von den Anlagen und angewandten Verfahren ab. Das, was sich bei uns bewährt, ist noch lange nicht die beste Option für andere.
Außerdem gibt es auch noch rein technische Aspekte, die man mit dem Softproof nicht überprüfen kann. Sie sind stets im Softwarebericht angegeben. Das Softproof umfasst u.a. keine Prüfung der Farbräume, falschen Reihenfolge von Paginas, inkorrekten Platzierung von Vakatseiten bzw. eines korrekt vorbereiteten Mittelblatts.
Und was tun, wenn das Softproof nicht ausreicht?
In diesem Fall kann man die Druckerei mit einem Hardproof beauftragen. Bei dem Hardproof handelt es sich um einen bzw. mehrere Probeausdrucke. Bei den im Hardproof genutzten Materialien handelt es sich um druckreife Vorlagen bzw. Vorlagen, die fast druckreif sind. Das Hardproof umfasst jedoch keine Veredelung. Damit können wir aber die gewählte Kaschierung prüfen.
An dieser Stelle möchten wir aber betonen, dass die Erstellung eines Hardproofs mit hohen Kosten verbunden ist, vor allem was Hardcoverbücher angeht. Das Hardproof für Bücher mit Softcover ist günstiger. Will der Kunde auf Nummer sicher gehen und sein Buch in physischer Erscheinung begutachten, kann er ein sog. Proof-Plano, d.h. auf Bedruckstoff gedruckte Bögen oder nichtgebundene Blöcke, in Auftrag geben.
Wie Sie sehen können, gibt es viele Möglichkeiten, wie man vor dem Druck des Buches prüfen kann, wie das endgültige Druckergebnis aussehen wird.