Nachhaltigeres Drucken
Das Interesse an umweltfreundlichen Produkten und Lösungen wächst schneller denn je. Das wirkt sich natürlich auch auf den Druckmarkt aus. Kunden fragen oft, wie man nachhaltig drucken kann. Hierbei ergeben sich uns viele Möglichkeiten. Oft bedeutet „umweltfreundlich“, „günstig“ und „vernünftig“ eigentlich dasselbe. Wir stellten für Sie 5 wichtige Ratschläge zu diesem Thema zusammen. Damit gelingt es Ihnen, ein Buch zu drucken, dessen negative Auswirkungen auf die Umwelt gering sind.
Je weniger, desto besser
Dieser universelle Grundsatz ist der wichtigste. Minimalismus und schlichte Ausführung gehen Hand in Hand mit Umweltschutz. Wenn wir wollen, dass unser Buch in Übereinstimmung mit Umweltschutzmaßnahmen hergestellt wird, müssen wir das rechte Maß halten. Dem Entwurf des Druckerzeugnisses sollte man bereits in der Konzeptphase kritisch gegenüberstehen. Sind der Schutzumschlag und die Bauchbinde wirklich nötig? Oder geht es auch ohne? Sind mehrere leere Seiten vor jedem Kapitel, die lediglich einem künstlerischen Zweck dienen, vertretbar? Vielleicht haben wir uns bei der Veredelung des Umschlags zu sehr gehen lassen? Indem wir auf unnötige Elemente verzichten, sparen wir Energie, Rohstoffe und Geld.
Standardverfahren sind umweltfreundlicher
Dieser Grundsatz gilt vor allem für Formate. Bei herkömmlichen Formaten wird die Fläche des Druckbogens optimal, dh. maximal, genutzt. Je einfacher das Format, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Druckbogen wenig Abfall hinterlässt.
Wussten Sie, dass Notizbücher, die Sie von uns auf Buchmessen oder als Beilage zu Druckproben geschenkt bekommen, oft aus Papierresten hergestellt werden? So vermeiden wir Verschwendung.
Zur Verschwendung sagen wir ein klares „Nein“
Das Thema Verschwendung wird vor allem in Bezug auf Essen angesprochen. In gewissem Sinne gilt es aber auch für die klassische Veröffentlichung von Büchern. Wie kann aber bei Büchern von Verschwendung die Rede sein, wenn sie doch kein Verfallsdatum wie Lebensmittel haben? Hier schnell unsere Erklärung: Damit ein Buch hergestellt werden kann, braucht man Rohstoffe, elektrische Energie und Brennstoff. Auf diese Weise verursachen wir die Entstehung des CO2-Fußabdrucks. Was passiert aber, wenn unser Buch sich nicht in erwarteter Zahl verkauft? Die Tatsache, dass Bücher der Zeit standhalten, ist hinsichtlich dessen, dass niemand sie liest, belanglos. Geschichten über mit Büchern beladene Paletten in Lagerräumen, die ihr Dasein in der Garage des Autors fristen, sind zum Teil wahr. In diesem Fall war der mit dem Druck verbundene Aufwand umsonst.
Die Besonderheit von Digitaldruckereien besteht darin, dass sie ein verantwortungsvolles und effizientes Produktionsmanagement fördert. Als Kunden von Kleindruckereien können wir den Druck von so vielen Büchern in Auftrag geben, wie wir gerade brauchen. Somit bleiben wir nicht mit unverkauften Exemplaren zurück. Sollte die Auflage sich als zu klein erweisen, haben wir jederzeit die Möglichkeit, einen Nachdruck zu bestellen. Wir können überprüfen, wie der Markt unser Buch aufnimmt, indem wir erst ein paar Dutzend Bücher veröffentlichen und dann die restliche Auflage drucken.
Zertifiziertes Papier wählen
Papier wird aus Holz, das man erst gewinnen muss, hergestellt. Wie können wir auf Nummer sicher gehen, dass das Papier, aus dem unser Buch angefertigt wird, nicht von einem äußerst wertvollen Teil eines aussterbenden Ökosystems stammt? Das FSC-Zertifikat garantiert, dass bei der Gewinnung von Holz jegliche Maßnahmen zur Reduzierung negativer Auswirkungen auf die Umwelt umgesetzt worden sind. Somit haben wir die Gewissheit, dass das Holz, aus dem das Papier hergestellt worden ist, aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt.
Umweltfreundliche Entscheidungen – weniger Kunststoff
Wir als Druckerei tun, was wir können. Pakete mit Büchern polstern wir mit zerschnittenen Kartons aus. Kunststoffflaschen haben wir durch Mehrweg-Trinkflaschen ersetzt. Und was können Kunden von Druckereien tun? Z.B. auf die Kaschierung verzichten. Wir sind uns dessen bewusst, dass diese Lösung nicht für jedermann ist. Kaschierungen haben Vorzüge, die man nicht leugnen kann. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns aber auf Bücher, die auf eine höchst nachhaltige Weise hergestellt werden. Bei der Kaschierung handelt es sich um Kunststoff (Folie), der in einem Thermoverfahren auf den Umschlag aufgetragen wird und diesen schützt. Die Verleger verzichten oft aus ästhetischen Gründen darauf, denn eine fehlende Kaschierung betont die Papierstruktur. Der Verzicht auf eine Kaschierung ist also nicht immer mit dem Umweltschutz verbunden. Andererseits ist ein unkaschierter Umschlag anfälliger für Schmutz und Beschädigungen. Wir müssen uns die Frage stellen, welchem Zweck unser Buch dienen soll und ob wir auf eine Kaschierung verzichten können.
Auch auf PO-Folien (Einschweißfolien), die zum Verpacken von einzelnen Buchexemplaren verwendet werden, kann man ruhig verzichten. Wir stellen des Öfteren fest, dass immer weniger Kunden an solchen Folien Interesse haben. Es gibt immer weniger Menschen, die an der Folienverpackung von einzelnen Büchern Gefallen finden. Und das ist gut so.
Wenn Ihnen der Umweltschutz am Herzen liegt, Sie aber nicht alle diese Maßnahmen umsetzen können, machen Sie es sich nicht unnötig schwer. Man muss nicht alle diese Anforderungen erfüllen, um als „umweltbewusst“ zu gelten. Jeder auch so kleine Schritt in die richtige Richtung lohnt sich. Es lohnt sich, alle Möglichkeiten zu kennen.