Effektives Verkaufen
Sie sind ein Spezialist auf Ihrem Gebiet. Es hat keine Geheimnisse vor Ihnen, Sie kennen es wie Ihre Westentasche und das nicht nur theoretisch. Dazu kommt, dass Sie äußerst federgewandt sind und pädagogisches Geschick haben – Sie sind imstande, auch schwer verständliche Zusammenhänge einfach zu erklären.
Da liegt es nahe, einen eigenen Ratgeber herauszugeben. Deshalb entscheiden Sie sich für das Selfpublishing. Der Erfolg scheint lediglich nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch die Wirklichkeit ist hart. Der Ratgeber ist kein Verkaufsschlager. Ihr Konto ist um einen beträchtlichen Betrag geschrumpft und Sie müssen immer noch auf der Einfahrt parken, weil die Garage von Kisten mit nicht verkauften Büchern überquillt. Was ist schiefgelaufen?
Der Schlüssel zum Erfolg
Es gibt viele Faktoren, die Einfluss auf den Erfolg eines Buches haben. Auch wenn Ihr Buch perfekt ist, weil es aussagekräftig, witzig und optisch ansprechend ist und viel nützliches Wissen beinhaltet. Doch ein wertvolles Produkt ist bei Weitem noch nicht alles. Was ist bei einer so schwierigen Mission wie dem Selfpublishing von großer Bedeutung? Eine engagierte Gemeinschaft.
Wozu ist eine Gemeinschaft gut und warum sollte man sie aufbauen?
Falls Sie vorhaben, ein Buch herauszugeben, müssen Sie sich die Frage stellen, an wen und wo Sie es verkaufen wollen. Woher sollen die Leser von Ihrem Buch erfahren? Meistens lautet die Antwort auf diese Frage „Aus dem Internet!“, doch das ist viel zu weit gefasst. Sie müssen zu Leuten durchdringen, die ein potenzielles Interesse an Ihrem Buch haben. Der Aufbau einer Gemeinschaft von Menschen, die ein gemeinsames Hobby verbindet, war noch nie so einfach wie heute, in der Zeit der Social-Media. Uns stehen mehrere Plattformen, wo wir unser Profil mit Videos, Podcasts oder Beiträgen ausbauen können, zur Verfügung.
Wann ist es ratsam, eine Gemeinschaft aufzubauen?
Lange bevor man überhaupt mit dem Gedanken spielt, ein Buch herauszugeben. Der Aufbau von Verbindungen zu seinen Followern gleicht einem Marathon, keinem Sprintlauf. Eine auf Vertrauen basierte Beziehung kann man nicht von einem Tag zum anderen aufbauen. Sie müssen beweisen, dass Sie genau wissen, wovon Sie sprechen, und dass die von Ihnen geteilten Inhalte nützlich sind – und das ist ein langwieriges Unterfangen. Wenn man sich als ein Experte im Internet etablieren will, sind Abkürzungen nicht erlaubt. Sie müssen Ihren Followern die Chance geben, Sie näher kennenzulernen und zu mögen. Sie werden dann keine anonyme Person mehr sein und das ist mit einer großen Verantwortung verbunden. Wenn sich Ihre Leser dazu entscheiden, Ihr Buch zu kaufen, dann rechnen sie damit, dass es sich hinsichtlich der Qualität und der Inhalte nicht von dem, was Sie sonst veröffentlichen, unterscheidet.
Je mehr, desto besser?
Eine große Zahl von Followern bedeutet nicht unbedingt, dass die Verkaufszahlen in die Höhe schießen. Was ist dann von Bedeutung? Das Engagement. Häufig kommt es vor, dass weniger digital bekannte Schriftsteller mit ihren Social-Media-Accounts viel höhere Gewinne erzielen als solche, die viele Tausende Follower haben. Ihre Follower müssen wissen, dass Ihnen ihre Bedürfnisse und Vorschläge wichtig sind. Sie sollten mit ihnen interagieren und ihnen das Gefühl geben, dass sie alle zusammen eine Internetgemeinschaft bilden.
Was passiert, wenn ich zuerst mein Buch herausgebe und erst dann anfange, potenzielle Leser zu suchen?
Auf diese Weise erschweren Sie sich die ganze Sache nur unnötig. Niemand möchte das Gefühl haben, dass man nur deshalb kontaktiert wird, um etwas zu kaufen. Diese Vorgehensweise macht Sie zu keinem Spezialisten im Netz, sondern zu einem Hausierer.
Wenn Sie sich dazu entscheiden, ein Buch als Selfpublisher herauszugeben, sind alle Marketingsmaßnahmen ihre Aufgabe. Wenn Sie versuchen, ein bereits veröffentlichtes Buch zu verkaufen, haben Sie keine Möglichkeit mehr, die Spannung zu steigern, indem Sie über die einzelnen Schritte Ihrer Arbeit erzählen, den Umschlag präsentieren oder Patrons engagieren. Auch die Einschätzung der Auflage ist in diesem Fall schwieriger, weil der Vorverkauf nicht mehr möglich ist, da das Buch bereits auf dem Markt ist.
Bevor man mit dem Schreiben anfängt, sollte man sich vergegenwärtigen, dass „es ohne Leser keine Schriftsteller gibt“. Wenn man es nicht schafft, zu seinen potenziellen Lesern durchzudringen, dann kann man es eigentlich lassen und für die Schublade schreiben.