Der Flexo-Einband
Obwohl der Flexo-Einband eine relativ neue Erscheinung ist, kennt man ihn auf dem Buchbindemarkt bereits seit etwas längerer Zeit. Durch die einzigartige Verbindung von Vorteilen eines Hard- und eines Softcovers bannte er sich mit Erfolg den Weg auf den Buchmarkt. Was macht den Flexo-Einband aus und warum ist er etwas Besonderes?
Ist es nun ein Hard- oder doch ein Softcover?
Handelt es sich bei einem Flexo-Einband um ein Hardcover? Oder doch um ein Softcover? In einem der Internetforen erklärt man den Flexo-Einband wie folgt: „es ist ein Bucheinband, der fester als ein Softcover, aber flexibler als ein Hardcover ist.“ Zwar weist diese Antwort viele Mängel auf, doch gleichzeitig ist sie auch sehr zutreffend. Für ein besseres Verständnis erklären wir diese Bindungsart anhand ihres Aufbaus.
Struktur
Bevor wir uns dem Flexo-Einband zuwenden, wiederholen wir kurz den Aufbau eines Hardcovers. Wie wir bereits wissen, besteht es aus einem Überzug, einer Buchdecke und einer Rückeneinlage. Der Überzug wird um die Pappbestandteile gespannt und mit diesen verklebt. Bei einem fertigen Buch ist die Buchdecke nicht sichtbar, weil sie von dem Vorsatzpapier, das den Buchblock mit dem Umschlag verbindet, verdeckt ist.
Der Flexo-Einband unterscheidet sich nicht wesentlich von einem Hardcover: er hat aber keine Rückeneinlage und keine Buchdecke. Den Umschlag bei einem Flexo-Einband kann man mit dem Vorsatzpapier vergleichen. Mit dem Unterschied aber, dass er nicht um die Pappbestandteile gespannt wird, sondern um sich selbst gewickelt wird. Der Flexo-Einband verbindet mit einem Hardcover auch die Art, wie der Buchblock mit dem Umschlag verbunden wird: dabei wird nämlich Vorsatzpapier verwendet. Auch mit dem Softcover hat der Flexo-Einband etwas gemeinsam und zwar besteht der Umschlag aus einem Papierbogen und ist nicht versteift.
Von Bedeutung ist auch das eingesetzte Material. Mit Absicht sprechen wir hier nicht von „Karton“. Obwohl bei der Fertigung von Umschlägen in der Regel Karton eingesetzt wird, entscheiden sich viele Buchdrucker dafür, Kunststoffe zu verwenden. Das wichtigste Kriterium bei der Wahl von Materialien für den Umschlag ist ihre hohe Festigkeit. Dadurch ist der Umschlag robuster als bei herkömmlichen flexiblen Umschlägen.
In Bezug auf den Buchblock wird er bei einem Flexo-Einband entweder mit einer Fadenheftung.
Was steckt hinter der Besonderheit eines Flexo-Einbands?
Wozu dient der etwas andere Aufbau eines Flexo-Einbands? Dazu, gewünschte Eigenschaften miteinander zu kombinieren. Der Flexo-Einband ist dadurch leichter und flexibler als ein Hardcover, dabei weist er aber eine höhere Robustheit als ein Softcover auf. Ein weiterer Vorteil ist sein sehr gutes Öffnungsverhalten. Diese Bindungsart eignet sich vor allem für Druckerzeugnisse, bei denen diese Eigenschaften äußerst gefragt sind, z.B. Reiseführer oder Wörterbücher. Oft wird auch so der Bestseller aller Zeiten (die Bibel) gedruckt. Wenn für uns vor allem die Funktionalität eine Buches vorrangig und eine außergewöhnliche und exklusive Optik von geringerer Bedeutung ist, bewährt sich der Flexo-Einband vor allem bei etwas dickeren Druckerzeugnissen. Immer öfter wird auch Unterhaltungsliteratur so verlegt: schließlich lesen wir Bücher nicht nur zu Hause. Deshalb ist es von Vorteil, wenn man ein Buch problemlos überall mitnehmen kann, ohne seine Tasche oder seinen Rucksack zu stark zu belasten, und dabei auch sichergehen kann, dass das Buch unterwegs nicht beschädigt wird.
Wir hoffen, dass der Flexo-Einband dank diesem Blogeintrag kein Geheimnis mehr für Sie ist. Falls Sie diese Bindungsart für Ihr Buch in Erwägung ziehen, aber weiterhin noch Zweifel haben, kontaktieren Sie bitte unsere Kundenberater, die Ihnen bestimmt weiterhelfen können.